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Ich denke, du hast ein Gewerbe mit Filmen. Zumindest hast du das doch geschrieben. Also wer für 1000 € bei Buresch einkauft und den auch noch kennt, der braucht doch nicht solche Fragen zu stellen.
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man Recht haben und ein Idiot sein kann. Martin Kessel, dt. Schriftsteller, 1901-1990
Helene und Catherine sind seit ihrer Kindheit die besten Freundinnen. Auch Catherines Tod tut der Freundschaft keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Zwar ist Catherine jetzt eine Untote, die regelmäßig frisches Blut benötigt, aber die alte Freundin stellt sich gerne zur Verfügung, um frische Opfer zu besorgen.
Titel LADY DRACULA
Original-/Alternativtitel : Morte Vivante, la / Living Dead Girl, the / Scare / Scare - Dead or Alive
Regisseur : Jean Rollin
Lauflänge/Freigabe : ca. 86/18 (Geiselgasteig)
Land und Jahr : FR 1982
Darsteller Marina Pierro, Francoise Blanchard, Mike Marshall, Carina Barone, Fanny Magier, Jean Berel, Jean-Pierre Bouyxou, Jean Cherlian, Delphine Lapointe, Sandrine Morel, Lise Overman, Alain Petit, u.a.
Bemerkung Kurioserweise ist die super-seltene deutsche "Geiselgasteig"-Fassung von Lady Dracula an diversen Stellen französisch untertitelt!? Piratenlabel "JPV Austria" lieferte eine identische Fassung unter dem tollen Titel Scare - Living Dead Girl ab. Einziger Unterschied: "JPV Austria" ließ die Anfangscredits samt Titel komplett weg - super, nech? Das beschlagnahmte "Divisori" Bootleg ist mit dem der "JPV" Piraten identisch.
Die schönste Alternativ-Veröffentlichung kommt aus dem Hause "Greenwood" und bietet den ebenfalls ungeschnittenen Film in einer wunderschönen Hartbox. Leider ist diese wie die "Geiselgasteig"-Auflage fast ebenso selten wie teuer.
Die beschlagnahmte Verleihkassette von "Astro" ist in mäßiger Qualität, da sie matted ist. Die DVD von "Laser Paradise" ist vom selben Master gezogen, bietet aber den unverzichtbaren Vorteil einer genialen Kommentarspur, auf der Rollin herbe Anekdoten zum besten gibt.
Inhalt Da in Folge eines Erdbebens einige Behälter mit toxischen Abfällen umpurzeln, steht die erst kürzlich verstorbene Catherine Valmont von den Toten auf. Die beiden Arbeiter, die den giftigen Abfall kostengünstig in der dracula´schen Gruft verklappen wollten, werden gleich als erste mal kalt gemacht. Als Catherines Blutsschwester Elaine aus ihrer Jugend auftaucht, hilft diese ihr und verschafft ihr nötigenfalls auch Menschen, die ihren Lebenssaft der auferstandenen Vampir-Lady opfern dürfen. Doch Catherine gerät in einen Konflikt mit sich selbst; sie findet sich nicht mehr in der Welt der Lebenden zurecht. Darum fleht sie ihre Freundin Elaine an, sie zu töten...
Negatives Die Story ist sicherlich nicht der Hammer, aber was erwartet man als Fan der mediterranen Horror-Kunst schon?! Zumeist verwechseln Fans die Trägheit der Bilder mit Langeweile. Lady Dracula gehört in die Kategorie Filme, die man lernen muss zu lieben. Nichts desto trotz gibt es gewisse Mängel, an denen wohl hauptsächlich die - nun ja sagen wir mal ´kostengünstige´ - Produktion schuld ist. Vor allem aber hat mich die Fotografin Barbara genervt, die Catherine auf einer Wiese fotografiert. Sie zeigt das Bild in der Stadt und jeder bestätigt ihr, dass es die Verstorbene sei. Sie wittert eine Story und in genau eben dieser geht sie mir ziemlich auf den Geist. Dazu entdeckt man bei genauerer Betrachtung auch noch die üblichen, anscheinend unvermeidbaren Anschlussfehler und Logiklöcher. Ich erwähne hier nur kurz eine tote Taube die blinzelt. Mehr gibt´s gerne auf Anfrage...
Außerdem ist es kacke, dass Jean Rollin nicht auf den Brennender-Mensch-Stunt verzichten konnte.
Positives Trotz des billigen Ambientes zeigt Rollin dem geneigten Zuschauer, dass man auch ohne viel Zaster einen Kunstfilm abliefern kann. Mir war es leider nicht möglich, alle Bilder zu deuten. Einige Szenen lassen aber vermuten, dass der Film im Endeffekt ein Hoch auf die unbeschwerte Kindheit ist und die Erwachsenen Tote gefangen in einem lebenden Körper sind - diese müssen dann (bildlich gesprochen) auch über Leichen gehen.
Aber genug philosophiert. Was mir am besten gefallen hat, ist ein klarer Fall: Die Mädels waren es! Nicht nur weil sie die ganze Zeit nackt herumlaufen (lecker), sondern sie haben es einfach drauf. Die Splatter-Einlagen sind auch okay; Catherine wird streckenweise regelrecht mit Blut überschüttet. Und diese Verbindung (nackte Mädels + ´ne Menge Blut drüber) ist Rollins bestes Stilmittel. Es sorgte für groovige Bildästhetik und ein bundesweites Verbot.
Besonders die Schlussszene, in der Cathrine ihre Freundin Elaine aufmampft, ist mächtig eindringlich und von einem Kumpel von mir zurecht als ´total krank´ beschrieben.
Fazit Ein schwer einzuordnender Film. Hart, billig, düster, zäh, schwer eingängig aber anbetungswürdig. Mein subjektives Urteil lautet ´Daumen Hoch´. Da die Video-Piraten den Markt mit Kopien zugeschüttet haben, muss man zum Glück kein kleines Vermögen aufbringen, um die Lady mal anzutesten.
Das Verbot wirkt dahingehend gerechtfertigt, dass der Streifen zu gorig und billig ist, als dass ein normaler Zuschauer die Kunst darin entdecken könnte. Für den Otto-Normal-Amtsrichter ist die Lady wohl nur langweilig, banal und einzig und allein auf die ausgewalzten Todesszenen ausgelegt.
Das Blut Gleich nach der Auferstehung: Die Lady haut ihre Finger in die Augenhöhlen eines Arbeiters (Old-School-Gorig!), ein anderer bekommt sein Gesicht im Müll verätzt.
Ein Liebespaar übernachtet im alten Schloss. Der Mann kommt nach einer kurzen Pipi-Pause wieder - jedoch mit arg zerfleischtem Hals. Blut spritzt seiner nackten Freundin auf die Brust und ins Gesicht. Dann kommt Catherine ins Zimmer gestürzt und sticht ihr mit ihren Fingernägeln in den Kehlkopf. Die Szenen sind recht lang und sparen nicht mit Kunstblut.
Catherines Freundin schneidet sich selbst in den Arm, damit die Untote ihr Blut trinken kann und nicht zugrunde geht.
Die Freundin macht auf hilflos: Eine arglose Frau nimmt sie im Auto mit. Das war ihr letzter Fehler, weil Vampirfutter und so. Catherine macht sich schmatzend an ihrem blutenden Hals zu schaffen.
In der allgemeinen Schlusspanik ums Fressen und Gefressen werden wird dem Freund der Amateur-Fotografin ungesunderweise eine Streitaxt ins Zifferblatt gehämmert. Der Effekt ist zwar simpel, aber immer gerne gesehen
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