So Leutz,
eigentlich wollte ich das ja schon viel eher schreiben, aber nun soll's endlich sein.
In der letzten Woche war ich doch von Dienstag bis Donnerstag in Wr. Neustadt und habe zwischen auf einer teils abenteuerlichen Hin- und Rückfahrt per Zug endlich mal die DTM-Crew und die heiligen DTM-Hallen kennengelernt, wobei mir noch so ein paar Typen, die sich Tiger, DJ Lu, Aswang und Absoluthum nennen, über den Weg liefen.
Aber mal der Reihe nach. Zugfahrt nach Österreich am Dienstag letzter Woche. Früh ab 8.00 Uhr von Leipzig. Bis Dresden lief alles blendend. Dann dort Umstieg in den EC-Zug in Richtung Budapest mit der Fahrt durch die Sächsische Schweiz über Decin, Prag in Richtung Breslav (Tschechien), von wo ich das letzte Stück mit dem 3. Zug nach Wien nehmen wollte. Alles in allem 9 Stunden Fahrt bei über 30°C...
Meine Hauptsorge galt eigentlich nur dem pünktlichen Eintreffen des Zuges in Breslav, denn der Anschluss-Zug nach Wien fuhr laut Plan nur 8 Minuten nach Eintreffen meines Zuges, mit dem ich ankam. Ein Bahnsteig, von dem der Wiener Zug abfährt, war nirgends herauszufinden. Ich dachte nur eins: 'Bloß nicht in dieser tschechischen Prärie stehen bleiben, weil der Zug weg ist.' Eine unnötige Sorge, wie sich später auf seltsame Weise herausstellte.
Nun denn, es ging also gen Süden. Mit einem Stephen-King-Buch (so kam ich endlich mal dazu SHINING zu lesen, wovon ich sonst immer von diversen Nebensächlichkeiten, wie hier im Forum schreiben zu müssen, abgehalten werde) im Gepäck sollte die Fahrzeit doch in aller Ruhe zu überstehen sein.
Wie erwähnt, bis Dresden Hauptbahnhof alles bestens, der Koffer mit dem Sprengstoff wurde dort ja erst am Freitag hinterlegt, worauf der Bahnhof für Stunden gesperrt wurde. Danach also in den Zug made in Hungaria ('irgendwie scheinen die dort keine Klimaanlagen zu kennen') gen Breslav. Wie üblich an der Grenze, verabschiedet sich das deutsche Zugteam und übergibt an die tschechische Crew. Der Zug fuhr so unendlich langsam. 'Nur 8 Minuten bis zum Anschlusszug...' Nein, ich hatte keine Lust in Breslav auf dem Bahnsteig zu übernachten.
Dann Pass- und Ausweiskontrolle, soweit so gut. Schließlich kam der tschechische Schaffner und kontrollierte alle Fahrkarten. Natürlich war auch meine an der Reihe. Er sah sie sich an, brummte irgendwas vor sich hin (das klang, als ob eine Schlange zischt, aber das lag sicher an seinem Dialekt), guckte mich an und starrte dann noch mal auf die Fahrkarte. "Wohin wollen Sie?", fragte er. 'Kann der nicht lesen oder sitze ich im flaschen Zug?', habe ich mich gefragt, 'Blödsinn - das ist der EC von Dresden über Decin, Prag nach Breslav. Du bist im richtigen Zug. Was will der bloß? Hoffentlich kommt der Zug pünktlich in der Breslav an. Nur 8 Minuten...'
"Sie kommen heute nicht nach Wien!" 'Häää? Was will der? meine Fahrkarte ist doch eindeutig. Die Route hat mir doch die Bahn gegeben. Oder fährt der Zug länger und kommt zu spät in Breslav an?'
"Heute nicht, aber morgen." 'Wieso morgen? Was hat der?' "Die österreichische Bundesbahn streikt!" Im Zug wurde es plötzlich viel wärmer, aber das hab wohl bloß ich so empfunden. 'Wieso lassen sich hier keine Fenster öffnen?'.
"Sie müssen in Breslav aussteigen, Sie mieten sich ein Hotelzimmer und fahren morgen früh gegen 5:30 Uhr mit dem 1. Zug weiter nach Wien." 'Ich will kein Hotelzimmer in Breslav, ich hab eines in Wiener Neustadt gebucht. Und wieso 5:30 Uhr?' "Sie kommen heute nicht nach Österreich, alle Züge fallen aus!" Nachdem ich das endlich schweigend begriffen hatte, legte ich erstmal das Buch SHINING aus der Hand. Der Schaffner verschwand, ich suchte nach einem Fenster zum Öffnen, aber da war kein Fenster zum Öffnen. 'Also ein Hotel in Breslav, am besten ein eingeschneites Overlook-Hotel wie in Stephen King's Buch, das würde die Hitze vielleicht erträglich machen.' Im Nebenabteil meinte ein Reisender noch "na dann viel Glück" und grinste mich an. Nur gut, dass ich das Buch aus der Hand gelegt hatte, sonst...
Der Kerl hatte dieses feiste dumme Grinsen aufgesetzt, das man von einem Studenten des 1. Semesters kennt, der sich bei seinem Prof einschleimen will. Zwei Plätze weiter vorn saß ein junges hübsches tschechisches Mädel. Etwa 20, tolle Figur. Sie war mir schon im Zug von Leipzig nach Dresden aufgefallen. 'Bestimmt muss sie auch nach Breslav und will nach Österreich. Dann suchen wir uns ein Hotel mit einem Doppelzimmer und ...' sie stand auf, nahm ihren Koffer und stieg in Prag aus, aber nicht ohne sich bei mir zu verabschieden. 'EIN GEILES WEIB!'
Es wurde später und heißer, immer mehr Tschechen stiegen im Zug ein und ich verstand überhaupt keinen mehr. selbst die Durchsagen im Zug kamn nicht mehr wie an Grenznähe in deutsch. Zum Glück waren die Zeilen in meinem King-Roman immer noch in deutsch geschrieben. So verging die Zeit.
Es war ca. 16:30 Uhr. Der Zug hielt in Breslav. 'Geschafft, ich habe noch die 8 Minuten Zeit zum Umsteigen.' Nur brauchte ich diese nicht mehr. Aber es war eine mit mir selbst abgeschlossene Wette. Die erste Bahnbeamtin kam mir auf dem Bahnhof entgegen 'Vielleicht fährt der Zug ja doch und der Schaffner hat nur Mist erzählt. Möglicherweise ist der Streik ja auch zu Ende und wenn jetzt doch der Zug nach Wien kommt?
... nur 8 Minuten ... Die Frau winkte ab, verstand mich nicht. Einen Abfahrtsplan gab es natürlich nicht, aber ein anderer Schaffner aus dem EC von Warschau, der soeben hielt, sagte mir: "Hier ist Endstation." 'Endstation?' "Dieser Zug endet hier." Er sagte das im typischen tschechischen Dialekt mit harter Sprache und viel Nachdruck. Dies wäre der Zug weiter nach Wien gewesen. '8 Minuten... Es hat gereicht' Es HÄTTE gereicht, wenn,... Das spielte aber jetzt keine Rolle mehr.
'Toiletten? Wo sind die Toiletten?' Man konnte sie riechen, je näher man aufs Bahnhofsgebäude zuging. 'Nein, Du musst nicht auf die Toilette, nicht auf DIESE. Nicht JETZT!'
Am Bahnhof vertraute Klänge. Ein Österreicher! Plötzlich verstand ich ohne Probleme ÖSTERREICHISCH! Noch nie habe ich das richtig verstanden. Dem guten Mann im edlen Zwirn erging es wie mir. Er kam mit dem Zug aus Warschau, hatte in Litauen dienstlich zu tun gehabt. Das erste Mal sei er die Strecke mit dem Zug gefahren, weil man ihm zweimal zuvor in Wilnius das Auto geklaut hat. "Und nun dieser Mist!" So lernten wir uns kennen. Ein Österreicher aus Graz und ein Deutscher aus Leipzig in Breslav!
"Taxi, wir nehmen ein Taxi bis Wien!" 'Super, fragt sich nur, was das kostet...' Eine Frau aus Polen kam dazu, sie kam ebenfalls aus dem Zug aus Warschau. Sie sprach sehr gut Deutsch und wollte nach Wien. 'Ein Taxi zu dritt. Wo ist ein Taxistand?' Der war direkt vor dem Bahnhof.
"80 EURO bis Wien für ein Auto, so der Taxifahrer." Also 30 für jeden incl. etwas Trinkgeld. Nun denn, wir wollten raus aus Breslav (es gibt dort übrigens kein Hotel, wie uns der Taxifahrer sagte...) und rein nach Wien. Etwa 90 Minuten fahrt lagen vor uns. Der Kofferraum im Skoda-Taxi war allein schon von dem Riesen-Koffer des Herrn ausd Graz voll, aber irgendwie passte doch alles in den Kombi, dessen Kilometerzähler auf 517991 stand! Rein ins Auto, raus aus Breslav, ab zur Grenze. Ein Tscheche am Steuer, eine Polin, ein Österreicher und ein Deutscher im Auto. 'Geht das an der Grenze gut?' "Passport bitte!" Der tschechische Zollbeamte guckte ins Auto, nahm kommentarlos die Ausweise und kam nach einer Minute wieder. "Gute Weiterfahrt." 'Das war alles?' Es war alles, aber den österreichischen Zollbeamten galt es noch zu überwinden. 'Zollbeamter? Österreich? Da war doch was.' Nein, es war nicht DJ Lu! Der Typ in Uniform sah nicht nach einem Heavy-Metal-Freak aus. Viel zu seriös dafür... Er nahm die Ausweise und stockte.
"Was führen Sie mit?" 'Wie bitte? Macht DER jetzt etwa Probleme?' "Haben Sie Zigaretten?" 'Glaubt der, wir kommen aus Wilnius, Warschau und Leipzig, um Zigaretten nach Österreich zu schmuggeln?' Ein kurzer Blick ins Auto und dann das erwartete "Gute Fahrt". Gegen 17.45 Uhr stoppten wir endlich in Wien.
Den restlichen Abschnitt schaffte ich Dank "Tigers Taxi-Drive" nach Wiener Neustadt, wo 3 Dinge auf mich warteten: das Hotezimmer, die Dusche und dann ein Bier!
Was dann folgte, war mein erstes Essen mit Stäbchen - beim Japaner!
Ich kann Euch nur empfehlen: Wenn Ihr in Wr. Neustadt seid, geht zu dem Japaner essen! SUUPER!
Je später der Abend umso besser die Gäste, der "österreichische Geheimdienst" hatte von meinem Besuch informiert und aswang sowie DJ Lu kamen zum Japaner... Der Rest war Durstlöschung.
Soweit zum 1. Tag, alles weitere folgt.
eigentlich wollte ich das ja schon viel eher schreiben, aber nun soll's endlich sein.
In der letzten Woche war ich doch von Dienstag bis Donnerstag in Wr. Neustadt und habe zwischen auf einer teils abenteuerlichen Hin- und Rückfahrt per Zug endlich mal die DTM-Crew und die heiligen DTM-Hallen kennengelernt, wobei mir noch so ein paar Typen, die sich Tiger, DJ Lu, Aswang und Absoluthum nennen, über den Weg liefen.

Aber mal der Reihe nach. Zugfahrt nach Österreich am Dienstag letzter Woche. Früh ab 8.00 Uhr von Leipzig. Bis Dresden lief alles blendend. Dann dort Umstieg in den EC-Zug in Richtung Budapest mit der Fahrt durch die Sächsische Schweiz über Decin, Prag in Richtung Breslav (Tschechien), von wo ich das letzte Stück mit dem 3. Zug nach Wien nehmen wollte. Alles in allem 9 Stunden Fahrt bei über 30°C...
Meine Hauptsorge galt eigentlich nur dem pünktlichen Eintreffen des Zuges in Breslav, denn der Anschluss-Zug nach Wien fuhr laut Plan nur 8 Minuten nach Eintreffen meines Zuges, mit dem ich ankam. Ein Bahnsteig, von dem der Wiener Zug abfährt, war nirgends herauszufinden. Ich dachte nur eins: 'Bloß nicht in dieser tschechischen Prärie stehen bleiben, weil der Zug weg ist.' Eine unnötige Sorge, wie sich später auf seltsame Weise herausstellte.
Nun denn, es ging also gen Süden. Mit einem Stephen-King-Buch (so kam ich endlich mal dazu SHINING zu lesen, wovon ich sonst immer von diversen Nebensächlichkeiten, wie hier im Forum schreiben zu müssen, abgehalten werde) im Gepäck sollte die Fahrzeit doch in aller Ruhe zu überstehen sein.
Wie erwähnt, bis Dresden Hauptbahnhof alles bestens, der Koffer mit dem Sprengstoff wurde dort ja erst am Freitag hinterlegt, worauf der Bahnhof für Stunden gesperrt wurde. Danach also in den Zug made in Hungaria ('irgendwie scheinen die dort keine Klimaanlagen zu kennen') gen Breslav. Wie üblich an der Grenze, verabschiedet sich das deutsche Zugteam und übergibt an die tschechische Crew. Der Zug fuhr so unendlich langsam. 'Nur 8 Minuten bis zum Anschlusszug...' Nein, ich hatte keine Lust in Breslav auf dem Bahnsteig zu übernachten.
Dann Pass- und Ausweiskontrolle, soweit so gut. Schließlich kam der tschechische Schaffner und kontrollierte alle Fahrkarten. Natürlich war auch meine an der Reihe. Er sah sie sich an, brummte irgendwas vor sich hin (das klang, als ob eine Schlange zischt, aber das lag sicher an seinem Dialekt), guckte mich an und starrte dann noch mal auf die Fahrkarte. "Wohin wollen Sie?", fragte er. 'Kann der nicht lesen oder sitze ich im flaschen Zug?', habe ich mich gefragt, 'Blödsinn - das ist der EC von Dresden über Decin, Prag nach Breslav. Du bist im richtigen Zug. Was will der bloß? Hoffentlich kommt der Zug pünktlich in der Breslav an. Nur 8 Minuten...'
"Sie kommen heute nicht nach Wien!" 'Häää? Was will der? meine Fahrkarte ist doch eindeutig. Die Route hat mir doch die Bahn gegeben. Oder fährt der Zug länger und kommt zu spät in Breslav an?'
"Heute nicht, aber morgen." 'Wieso morgen? Was hat der?' "Die österreichische Bundesbahn streikt!" Im Zug wurde es plötzlich viel wärmer, aber das hab wohl bloß ich so empfunden. 'Wieso lassen sich hier keine Fenster öffnen?'.
"Sie müssen in Breslav aussteigen, Sie mieten sich ein Hotelzimmer und fahren morgen früh gegen 5:30 Uhr mit dem 1. Zug weiter nach Wien." 'Ich will kein Hotelzimmer in Breslav, ich hab eines in Wiener Neustadt gebucht. Und wieso 5:30 Uhr?' "Sie kommen heute nicht nach Österreich, alle Züge fallen aus!" Nachdem ich das endlich schweigend begriffen hatte, legte ich erstmal das Buch SHINING aus der Hand. Der Schaffner verschwand, ich suchte nach einem Fenster zum Öffnen, aber da war kein Fenster zum Öffnen. 'Also ein Hotel in Breslav, am besten ein eingeschneites Overlook-Hotel wie in Stephen King's Buch, das würde die Hitze vielleicht erträglich machen.' Im Nebenabteil meinte ein Reisender noch "na dann viel Glück" und grinste mich an. Nur gut, dass ich das Buch aus der Hand gelegt hatte, sonst...
Der Kerl hatte dieses feiste dumme Grinsen aufgesetzt, das man von einem Studenten des 1. Semesters kennt, der sich bei seinem Prof einschleimen will. Zwei Plätze weiter vorn saß ein junges hübsches tschechisches Mädel. Etwa 20, tolle Figur. Sie war mir schon im Zug von Leipzig nach Dresden aufgefallen. 'Bestimmt muss sie auch nach Breslav und will nach Österreich. Dann suchen wir uns ein Hotel mit einem Doppelzimmer und ...' sie stand auf, nahm ihren Koffer und stieg in Prag aus, aber nicht ohne sich bei mir zu verabschieden. 'EIN GEILES WEIB!'
Es wurde später und heißer, immer mehr Tschechen stiegen im Zug ein und ich verstand überhaupt keinen mehr. selbst die Durchsagen im Zug kamn nicht mehr wie an Grenznähe in deutsch. Zum Glück waren die Zeilen in meinem King-Roman immer noch in deutsch geschrieben. So verging die Zeit.
Es war ca. 16:30 Uhr. Der Zug hielt in Breslav. 'Geschafft, ich habe noch die 8 Minuten Zeit zum Umsteigen.' Nur brauchte ich diese nicht mehr. Aber es war eine mit mir selbst abgeschlossene Wette. Die erste Bahnbeamtin kam mir auf dem Bahnhof entgegen 'Vielleicht fährt der Zug ja doch und der Schaffner hat nur Mist erzählt. Möglicherweise ist der Streik ja auch zu Ende und wenn jetzt doch der Zug nach Wien kommt?
... nur 8 Minuten ... Die Frau winkte ab, verstand mich nicht. Einen Abfahrtsplan gab es natürlich nicht, aber ein anderer Schaffner aus dem EC von Warschau, der soeben hielt, sagte mir: "Hier ist Endstation." 'Endstation?' "Dieser Zug endet hier." Er sagte das im typischen tschechischen Dialekt mit harter Sprache und viel Nachdruck. Dies wäre der Zug weiter nach Wien gewesen. '8 Minuten... Es hat gereicht' Es HÄTTE gereicht, wenn,... Das spielte aber jetzt keine Rolle mehr.
'Toiletten? Wo sind die Toiletten?' Man konnte sie riechen, je näher man aufs Bahnhofsgebäude zuging. 'Nein, Du musst nicht auf die Toilette, nicht auf DIESE. Nicht JETZT!'
Am Bahnhof vertraute Klänge. Ein Österreicher! Plötzlich verstand ich ohne Probleme ÖSTERREICHISCH! Noch nie habe ich das richtig verstanden. Dem guten Mann im edlen Zwirn erging es wie mir. Er kam mit dem Zug aus Warschau, hatte in Litauen dienstlich zu tun gehabt. Das erste Mal sei er die Strecke mit dem Zug gefahren, weil man ihm zweimal zuvor in Wilnius das Auto geklaut hat. "Und nun dieser Mist!" So lernten wir uns kennen. Ein Österreicher aus Graz und ein Deutscher aus Leipzig in Breslav!
"Taxi, wir nehmen ein Taxi bis Wien!" 'Super, fragt sich nur, was das kostet...' Eine Frau aus Polen kam dazu, sie kam ebenfalls aus dem Zug aus Warschau. Sie sprach sehr gut Deutsch und wollte nach Wien. 'Ein Taxi zu dritt. Wo ist ein Taxistand?' Der war direkt vor dem Bahnhof.
"80 EURO bis Wien für ein Auto, so der Taxifahrer." Also 30 für jeden incl. etwas Trinkgeld. Nun denn, wir wollten raus aus Breslav (es gibt dort übrigens kein Hotel, wie uns der Taxifahrer sagte...) und rein nach Wien. Etwa 90 Minuten fahrt lagen vor uns. Der Kofferraum im Skoda-Taxi war allein schon von dem Riesen-Koffer des Herrn ausd Graz voll, aber irgendwie passte doch alles in den Kombi, dessen Kilometerzähler auf 517991 stand! Rein ins Auto, raus aus Breslav, ab zur Grenze. Ein Tscheche am Steuer, eine Polin, ein Österreicher und ein Deutscher im Auto. 'Geht das an der Grenze gut?' "Passport bitte!" Der tschechische Zollbeamte guckte ins Auto, nahm kommentarlos die Ausweise und kam nach einer Minute wieder. "Gute Weiterfahrt." 'Das war alles?' Es war alles, aber den österreichischen Zollbeamten galt es noch zu überwinden. 'Zollbeamter? Österreich? Da war doch was.' Nein, es war nicht DJ Lu! Der Typ in Uniform sah nicht nach einem Heavy-Metal-Freak aus. Viel zu seriös dafür... Er nahm die Ausweise und stockte.
"Was führen Sie mit?" 'Wie bitte? Macht DER jetzt etwa Probleme?' "Haben Sie Zigaretten?" 'Glaubt der, wir kommen aus Wilnius, Warschau und Leipzig, um Zigaretten nach Österreich zu schmuggeln?' Ein kurzer Blick ins Auto und dann das erwartete "Gute Fahrt". Gegen 17.45 Uhr stoppten wir endlich in Wien.
Den restlichen Abschnitt schaffte ich Dank "Tigers Taxi-Drive" nach Wiener Neustadt, wo 3 Dinge auf mich warteten: das Hotezimmer, die Dusche und dann ein Bier!
Was dann folgte, war mein erstes Essen mit Stäbchen - beim Japaner!
Ich kann Euch nur empfehlen: Wenn Ihr in Wr. Neustadt seid, geht zu dem Japaner essen! SUUPER!

Soweit zum 1. Tag, alles weitere folgt.
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